Design

Am Beispiel eines realen Projekts

Wie fange ich an? Ein Mini-Erscheinungsbild für Sherin

Heute möchte ich dir am Beispiel einer meiner Kundinnen zeigen, wie du Step by Step dein Brand Design weiterentwickeln kannst, ohne von Anfang an „full in“ zu gehen. Denn der Branding-Prozess muss nicht immer von 0 auf 100 passieren!

2020 habe ich Sherin Najjar’s Brand Design gestaltet. Im Angebot stand damals „Brand Design in Form eines Mini-Erscheinungsbildes“. Ja, uns war also von vornherein klar, dass das Projekt an diesem Punkt keine fünf verschiedenen Logo-Versionen hervorbringen würde.

Die Yogalehrerin aus Berlin suchte ein hochqualitatives Erscheinungsbild, das ihre Werte visuell vermittelt. Ihre Kundinnen sollten Empowerment und Balance spüren können. Und es entstand eine wunderbare kraftvolle Wortmarke, eine lässige Farbpalette und ein Vertrauen ausstrahlendes high-end Schriftkonzept. Mittels eines abstrakten Artworks, das sich einen ausbalancierten Farbverlauf zunutze macht, wurde ein weiterer Wiedererkennungswert geschaffen.

Wir haben DIN A5 Karten und Visitenkarten gedruckt, die so zeitlos sind, dass ich sie mir jeden Tag anschauen könnte und aufs Neue verliebt in sie bin. Es macht einfach Freude! Und damit ging Sherin erstmal raus.

Innerhalb mehrerer Jahre ein Brand Design weiterentwickeln?

Es vergingen anderthalb Jahre, während derer Sherin ihrem Business als Yogalehrerin nachging. Bis ich die folgende Nachricht erhielt:

„... was mir jetzt noch fehlt zu meiner schönen Wortmarke ist tatsächlich ein Logo/Symbol... Gerne würde ich das bei Dir beauftragen...“

Es ist als Designerin immer eine Herausforderung, im Nachhinein Brand Elemente zu einem bestehenden Erscheinungsbild hinzuzufügen. Du kannst schließlich das, was bereits vorhanden ist, nicht nochmals ändern, damit alles perfekt zusammenkommt – so wie man es bei der initialen Entwicklung möglicherweise machen würde, weil sich bekanntermaßen alles beeinflusst. (Du kannst das im Zuge eines Re-Designs schon tun, aber das war in diesem Fall ja nicht gewollt.) Ich habe diese Herausforderung aber gerne angenommen und hatte große Lust drauf das bereits bestehende Brand Design von Sherin weiterzuentwickeln.

Brand Design: Wortmarke und Branding Basics mittels Signet weiterentwickeln

Das Signet, das 2022 entstanden ist, symbolisiert Spiritualität und Edgyness, es ist abstrakt, doch bestimmt. Die Wellen erzeugen ein Gefühl von Flow und Dynamik. Dabei durchbrechen sie die stabile Basis-Form und bringen Leichtigkeit ins Zentrum.

Konzeptuell finden sich im Signet außerdem die beiden Initialen S + N wieder. Es ist kraftvoll, wird durch gewisse Details aber auch durchlässig. Die Schwünge und gleichzeitig Aussparungen verleihen dem Signet eine spirituelle Komponente, da sie an Yin + Yang erinnern, ein Ineinandergreifen von Energien. Im Design wird viel Kontrast und Eleganz spürbar, dabei bleibt es bestimmt und akkurat. Zudem gibt es zwei Versionen: Als Outline-Version entsteht ein neuronal anmutendes Erscheinungsbild.

Wortmarke + Signet = Wort-Bildmarke

Das neu entwickelte Signet kann nicht nur separat oder als Pattern eingesetzt werden. Zusätzlich ist eine neue Wort-Bildmarke entstanden, welche im Vergleich zur horizontal ausgerichteten Wortmarke nun eher vertikal angeordnet ist und sich somit für bspw. Hochformate und Quadrate optimal eignet.

Ein weiteres Jahr später: Brand Design Weiterentwicklung mit neuem Claim & digitalen Anwendungen

Mittlerweile haben wir 2023 und die Signet-Entwicklung liegt bereits ein Jahr zurück. Umso schöner, dass der Branding Prozess noch weitergeführt werden kann. Vor einigen Wochen erhielt ich wieder eine Nachricht von Sherin:

„Ich melde mich heute, weil ich gerne mein Business noch etwas weiter entwickeln möchte. [...] Nach wie vor liebe ich besonders das klare, minimalistische, schnörkellose Design [...]. Im Grunde hast Du die Richtung schon gestaltet, jetzt wäre es super, wenn es sich im optimalen Verhältnis zusammenfindet.“

Und so entstanden letzte Woche mit dem neuen Claim „Personalized Yoga“ weitere Logo-Versionen für die Wort- und die Wort-Bildmarke, Vorlagen für Instagram-Stories und ein Newsletter-Design.

Würdest du dein Brand Design auf diese Weise weiterentwickeln?

Manchmal brauchen Dinge Zeit. Es muss nicht alles von Heute auf Morgen final-final sein. Ein Branding darf wachsen, so wie es auch ein Unternehmen tut. Natürlich bin ich auch ein Fan von sehr umfänglichen Designs right from the start. Ich liebe es, wenn ich ganz groß denken darf. Aber das funktioniert einfach nicht für jedes Unternehmen. You do you – und ich hoffe gemeinsam finden wir immer die passende Lösung für dich!

Portrait-Fotos: Nela König // Michael Najjar

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